nachziehen

nachziehen
nach|zie|hen ['na:xts̮i:ən], zog nach, nachgezogen:
1. <tr.; hat (ein Bein) beim Gehen nicht richtig bewegen können:
das linke Bein nachziehen.
2. <tr.; hat (einer Linie mit einem Stift o. Ä.) folgen und sie dadurch kräftiger machen:
sie zog die Linien mit roter Tusche nach; ich habe mir die Augenbrauen nachgezogen.
3. <tr.; hat (eine Schraube) durch erneutes Ziehen, Drehen noch fester machen:
die Seile, Schrauben nachziehen.
4. <tr.; hat (eine Pflanze) noch einmal ziehen, züchten:
von diesen Blumen hat der Gärtner noch einige Beete voll nachgezogen.
5. <itr.; ist (einer sich bewegenden Person/Sache) folgen, hinter jmdm., etwas herziehen:
den Musikanten nachziehen; dem Schiff sind viele Möwen nachgezogen.
6.
a) <itr.; hat einem Beispiel folgen; etwas, was andere vorgemacht haben, ebenso machen, nachmachen:
andere Staaten haben nachgezogen.
b) <itr.; ist den Vorsprung eines anderen verringern, einen Rückstand wettmachen:
fast war die Konkurrenz für sie nicht mehr zu erreichen, aber sie sind ganz schön nachgezogen.
Syn.: aufholen, gleichziehen.

* * *

nach||zie|hen 〈V. 287
I 〈V. tr.; hat
1. hinter sich herziehen
2. nach sich ziehen, verursachen, zur Folge haben
3. fester anziehen (Schrauben)
4. nachzeichnen, verstärken (Linien, Umrisse)
● die Augenbrauen, den Lidrand, die Lippen \nachziehen schminken; Blumen, Pflanzen \nachziehen nachträglich pflanzen, zusätzl. züchten; einen kranken, lahmen Fuß \nachziehen; eine Krankheit zog die andere nach sich
II 〈V. intr.; ist〉 jmdm. \nachziehen
1. ihm hinterherziehen, folgen
2. 〈bei Brettspielen〉 dem Zug des Partners folgen
● jmdm. an einen anderen Wohnort \nachziehen

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nach|zie|hen <st. V.>:
1. <hat> [mhd. nāchziehen, ahd. nāhziohan] hinter sich herziehen:
sie zog das kranke Bein vorsichtig nach.
2. <hat> noch einmal zeichnend, mit einem Stift o. Ä. nachfahrend kräftiger machen, auffrischen:
sich die Lippen ein wenig n.
3. <hat> nochmals anziehen, durch zusätzliches nachträgliches Drehen o. Ä. fester machen:
Schrauben, Muttern n.
4. <hat> nachträglich, zusätzlich, noch einmal ziehen, züchten:
Pflanzen n.
5. <ist>
a) hinter jmdm., etw. herziehen (2):
die Kinder zogen den Bauarbeitern nach;
b) jmdm. folgend an den gleichen Ort übersiedeln.
6. <hat> (Schach) dem Zug des Spielpartners/der Spielpartnerin folgen.
7. <hat> (ugs.) dem Beispiel einer anderen Person folgen, ebenso handeln wie eine andere Person zuvor, um Entsprechendes zu erreichen:
die Industrie zog mit Preiserhöhungen nach.

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nach|zie|hen <unr. V.> [1: mhd. nāchziehen, ahd. nāhziohan]: 1. hinter sich herziehen <hat>: sie zog das kranke Bein vorsichtig nach. 2. noch einmal zeichnend, mit einem Stift o. Ä. nachfahrend kräftiger machen, auffrischen <hat>: Linien n.; sich die Lippen ein wenig n.; Dunkelhaarig ist Tilly, mit scharf nachgezogenen Brauen (Jaeger, Freudenhaus 135). 3. nochmals anziehen, durch zusätzliches nachträgliches Drehen o. Ä. fester machen <hat>: Schrauben, Muttern n. 4. nachträglich, zusätzlich, noch einmal ziehen, züchten <hat>: Pflanzen n. 5. <ist> a) hinter jmdm., etw. ↑herziehen (2): die Kinder zogen den Musikanten nach; ... von den drei Weisen im Morgenlande, die dem Stern von Bethlehem nachzogen (Bamm, Weltlaterne 125); b) jmdm. folgend an den gleichen Ort übersiedeln: jmdm. n. 6. (Schach) dem Zug des Spielpartners folgen <hat>. 7. (ugs.) dem Beispiel eines anderen folgen, ebenso handeln wie ein anderer zuvor, um Entsprechendes zu erreichen <hat>: die Industrie zog mit Preiserhöhungen nach; Die Währungsreform im Westen, auf die der Osten ... sogleich nachzog (Kantorowicz, Tagebuch I, 515).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • nachziehen — nachziehen, Nachzügler ↑ ziehen …   Das Herkunftswörterbuch

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